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wir uns mal festfahren, dann müssen wir uns freihacken. Dafür haben wir ein
Beil dabei.«
»Frag nicht  der kommt aus Lappland«, erklärte Lenny, als er Davy mit of-
fenem Mund dastehen sah.
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»Weißt du, was?«, schlug Davy vor. »Ich leih dir einfach mein altes Board,
solange du hier bist  hier brauchst du ja kein Eis zu brechen, oder?«
»Cool! Danke, Kumpel«, freute sich Diederich. »Fitte Sache!«
»Er meint fette Sache«, grinste Flo.
Diederich merkte, wie ihm die Röte über die Wangen kroch.
»Schon okay«, meinte Davy. »Wir Surfer müssen doch zusammenhalten!«
»Du surfst einfach unglaublich«, stellte Diederich klar und ging mit Davy ein
paar Schritte weiter, damit Flo und Lenny sich nicht ständig über ihn lustig
machen konnten.
»Ach, weißt du, das liegt in der Familie«, erwiderte Davy. »Mein Ur-
großvater war einer der ersten Surfer überhaupt. In den Zwanzigerjahren!«
»In den Zwanzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts?«, hakte Diederich
nach.
»Ja«, lachte Davy. »Wann sonst?«
»Das ist ja interessant«, meinte Diederich. »Und wie hieß er?«
»Diederich von Burghart«, sagte Davy.
Diederich fiel vor Schreck Davys Shortboard aus der Hand. »Was? & Wie?
& Aber & «, stammelte er. »D-D-Diederich von Burghart & ist dein
Urgroßvater?«
»Ja«, grinste Davy und bückte sich nach seinem Surfbrett. »Noch ein
Diederich  es gibt schon komische Zufälle, oder?«
»Kaum zu glauben«, murmelte Diederich und betrachtete den jungen Surfer
mit ganz neuen Augen. »Und deine Uroma?«
»Die hat sich nichts aus Surfen gemacht«, antwortete Davy. »Nein, das meine
ich nicht«, entgegnete Diederich. »Ich wollte wissen & Ähm & Was weißt
du von der so?«
Davy zuckte die Achseln. »Die hab ich voll gern gehabt. Sie hat mir immer
Geschichten erzählt und mich damit zum Lachen gebracht.«
»Das kann ich mir vorstellen«, lachte Diederich. »Die hieß Liv, oder?«
»Nö!«, erwiderte Davy. »Die hieß Leonore.«
»Wirklich?« Diederichs Miene verdüsterte sich.
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»Ja, mein Uropa hat sie an der Uni kennengelernt«, erinnerte sich Davy. »In
Harvard, glaube ich.«
»Dieses ewige Gestänker geht mir so dermaßen auf die Nerven!«, schallte es
aus dem bunten Glasfenster, das das Direktionsbüro von der Rezeption ab-
trennte. »Weißt du, was? Mir reicht's!«
Ruth, die an der Empfangstheke stand, drehte sich erstaunt um. Sie war daran
gewöhnt, dass Herr Leopold ab und zu aus der Haut fuhr. Aber so laut hatte
sie ihn noch nie schreien hören.
»Ich packe jetzt meine sieben Sachen und hau ab«, rief der Hoteldirektor mit
wutentbrannter Stimme. »Ich fliege nach Teneriffa! Ich setze mich schön auf
den Vulkan und halte meinen Bauch in die Sonne, während du hier bleibst,
alleine! Dann kannst du rumjammern, so viel du willst.«
Ruth presste die Lippen aufeinander und hoffte, dass keiner von den Gästen
etwas mitbekam.
»Mach doch«, hörte sie Jack brüllen. »Wenn du weg bist, dann gibt's ja gar
keinen Grund mehr zu jammern. Und wenn du schon dort bist, kannst du
auch gleich bleiben!«
Victoria schaute Ruth mit großen Augen an. »Was ist denn mit denen los?«,
flüsterte sie.
»Keine Ahnung«, wisperte Ruth und hob die Schultern.
»So sehr haben sie sich bisher noch nie gezofft«, stellte Flo fest.
»Uiuiui«, machte Liv und verzog das Gesicht. »Ein Herz und eine Seele sind
die grade gar nicht, oder?«
»Ich bin gespannt, was die sich als Nächstes an den Kopf werfen«, fragte sich
Caro.
»Einen Stuhl vielleicht«, witzelte Diederich.
»Achtung!«, zischte Tom. »Alles in Deckung!«
Die Stimmen wurden lauter, und im nächsten Moment wurde die Tür
aufgerissen.
»Mach doch, was du willst«, schrie Jack.
»Ja, das werde ich auch tun«, konterte sein Vater und stürmte mit zwei Kof-
fern in der Hand in die Empfangshalle.
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»Warte! , rief Jack und rannte seinem Vater hinterher. »Jetzt, komm mal
wieder runter!«
»Nein«, antwortete Herr Leopold und steuerte mit hochrotem Kopf auf die
Drehtür zu. Kurz davor hielt er inne, stellte die Koffer ab und wandte sich
seinem Sohn zu. »Wenn du alles besser weißt, bitte! Dann bist du jetzt mal
der Boss hier. Das wolltest du schließlich immer, oder?«
Jack schlug einen etwas versöhnlicheren Ton an. »Aber Vater & «
»Ja, nichts Vater, Vater, Vater & Es hat sich ausgevatert!« Herr Leopold
plusterte sich auf wie ein Rotkehlchen. »Vater wird jetzt mal schön für vier
Wochen nach Teneriffa fliegen!«
Erst in diesem Moment schien der Hotelchef zu merken, dass seine Anges-
tellten den Streit starr vor Schreck verfolgten.
»Und wollt ihr wissen, warum?«, fragte er in die Runde. Dann zeigte er mit
dem Finger auf Jack, als ob er ihn aufspießen wollte. »Weil ich sein ewiges
Genörgel und Gejammer nicht mehr ertrage! Meine Damen und Herren, darf
ich vorstellen? Ihr Chef für die nächsten vier Wochen: Jack Leopold.«
Schließlich nahm er seine Koffer und rief »Hasta la vista!«, bevor er durch
die Drehtür verschwand.
Plötzlich herrschte eine gespenstische Ruhe in der Empfangshalle. Es war, als
ob ein Orkan getobt hätte, und die Stille danach wirkte nicht beruhigend, son-
dern unheimlich. Flo, Ruth, Lenny und den Ferienjobbern klingelten noch die
Ohren. Gespannt schauten sie auf Jack.
»Mein Vater ist weg«, flüsterte er und starrte auf die Drehtür. Dann klatschte
er in die Hände und wiederholte mit lauter Stimme: »Mein Vater ist weg!
Das Hotel gehört mir! Mir, mir, mir, mir, mir, mir, miiiiir!«
Das Personal hielt die Luft an und wartete, was als Nächstes kommen würde,
während Jack so langsam dämmerte, welche Macht er auf einmal hatte. Er
verzog das Gesicht und blickte mit betont ernster Miene in die Runde.
»Morgen um exakt zwölf Minuten nach acht ist Morgeneinweisung! Pünkt-
lich!«, ordnete er an. Dann fiel ihm ein, dass das auch sein Vater hätte sagen
können, und überlegte es sich anders. »Nein, morgen um exakt dreizehn
Minuten nach acht!«, korrigierte er, lachte hämisch und verschwand im
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Direktionsbüro.
»Tom?«, fragte Diederich und setzte sich zu seinem Freund aufs Bett. »Kann
ich mal kurz mit dir sprechen?«
»Was ist denn los?«, erwiderte Tom. »Du machst ja ein Gesicht, als ob Jack
dich zum Kloputzen verdonnert hätte.«
Diederich schüttelte den Kopf und schaute Tom ernst an. »Es geht um
Davy.«
Tom stutzte. »Den Surfer?«
Diederich nickte. »Er ist & mein Urenkel«, murmelte er.
»Was?«, rief Tom und riss die Augen auf.
Doch Diederich bedeutete ihm, leise zu sein.
»Was?«, wiederholte Tom im Flüsterton.
»Ich habe es gerade erfahren«, sagte Diederich mit ernster Stimme. »Es ist
unfassbar. Aber wahr. Ich meine, Davy hat mir so viele Details aus unserer
Familiengeschichte erzählt  das kann unmöglich erfunden sein!«
»Ja, und was willst du jetzt machen?«, fragte Tom.
»Das ist es ja«, erwiderte Diederich. »Ich weiß es nicht. Hierbleiben kann ich
nicht  darüber haben wir ja schon gesprochen.«
Tom nickte. Er erinnerte sich gut an dieses Gespräch.
»Darum habe ich die ganze Zeit gehofft, dass Liv mit mir in meine Zeit kom-
mt«, fuhr Diederich fort. »Aber jetzt hat Davy mir erzählt, dass seine Ur-
großmutter Leonore heißt & Ich werde sie beim Studium kennenlernen.«
Tom wusste nicht, was er darauf sagen sollte.
»Ja, und wenn ich hier bei Liv bleibe & « Diederich schluckte. »Wenn ich
also nicht zurück in die Vergangenheit gehe, wird Davy nie geboren  das
kann ich doch nicht machen!«
»Der Schmetterlingseffekt«, murmelte Tom. [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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